Draußen ist der Himmel blau, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, das Balkongestrüpp wartet ungeduldig auf frühlingsfrisches Blütenmeer. Unser Monatskalender war wie immer schon lange vor den tatsächlich stattfinden Ereignissen der Welt fertig und mutet einmal mehr seltsam prophetisch an. Hilflos kleiden wir uns in den Dienstag, schrubben Fettflecken vom Küchentisch und screenshotten Links zu Spendenmöglichkeiten. Hilflos versuchen wir, dem ewigen Stream of Pushnachrichten zu entkommen, um uns kurz zu sammeln und einen Fokuspunkt zu finden. Hilflos frisst sich die Angst in unsere Herzen, während wir unseren Kindern Gutenachtgeschichten vorlesen und Schleich-Dinosaurier ins Schaumbad werfen. Hilflos wissen wir mal wieder, dass einzig der Zufall dafür gesorgt hat, dass wir hier sitzen und uns Gedanken machen können, statt vor militärischen Angriffen zu fliehen. Hilflos gehen wir auf Demos und sammeln Carepaket-Zutaten, in der Kita bricht die Seuche aus und die kranke Nachbarin hat noch immer keinen Haustürschlüssel.
Vor kurzem ist der vietnamesische Zen-Mönch Thich Nhat Hanh gestorben. Einer, dessen sanfte Freundlichkeit und gelebte Demut immer wieder von Neuem berührte. Einer, der wusste, was Krieg bedeutet, der Geflüchtete rettete und sich zeit seines Lebens für den Frieden einsetzte: »Our time together is precious. Try to make peace a reality. Be peace in the here and now.«
Wir können nicht viel, aber: Der Welt etwas Gutes hinzufügen. Reale Utopien des Friedens leben, da, wo wir gerade sind. Zusammenstehen als das, was wir sind, fernab aller Labels – menschliche Wesen. »Weil Zuversicht zusammenhält.«
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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P.S.: Hier können die vergangenen Monatskalender betrachtet werden.