Hallo Juli, dieses Mal haben wir es nicht rechtzeitig geschafft, unseren Monatskalender zu veröffentlichen. Weil gestern noch Juni war und wir den vielleicht heimlich ausdehnen wollten, noch ein bisschen frische Erdbeeren und Lindenblüten und helle Abende, noch ein bisschen Vorfreude auf mehr Sommer und den Moment verweilen lassen. Aber auch, weil so vieles wieder zu viel ist. Jemand hat einen gebrochenen Arm, jemand liegt hustend unter der dicken Decke, jemand pustet viele Luftballons auf, jemand wird 5 Jahre alt und sucht die größten Dinosaurier, jemand war auf Klassenfahrt und ist jetzt sehr sehr müde, jemand geht zur Psychotherapie und übt sich in Akzeptanz, jemand sortiert vertrocknete Balkonkräuter aus (wie beerdigt man Pflanzen?), jemand saugt Sand aus dem Bett, jemand hängt ein verrostetes Fenster wieder ein, jemand führt Interviews und schreibt und versucht, gut zu funktionieren, jemand hält Deadlines ein und schläft zu wenig, jemand baut einen Patchwork-Schrein, jemand guckt nicht gerne aufs Konto, jemand jätet Unkraut und erntet Gartengemüse, jemand hat noch einen Termin und wieder keine Kinderbetreuung. Wir wurschteln uns so durch und wünschen uns Community Care statt Self Care, politische Lösungen für strukturelle Probleme und ein Dorf, das sich gegenseitig unterstützt. Vieles fällt hinten runter und wir reichen die Hände denen, für die unser Herz nie zu klein sein wird: »Die sind mir alle zugelaufen.«
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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P.S.: Hier können die vergangenen Monatskalender betrachtet werden.