Die kleine Herbstmelancholie legt sich über uns, wir schwimmen noch einmal und lassen die Jacke weg, wir schnuppern an Heu, während es draußen warm und schon dunkel ist, manchmal haben wir Angst vor vielen Monaten Dunkelheit, vor Viren und seltsamen Menschen. Wir fühlen uns mal innerlich verwundet, mal ausgelassen und beschwingt, streichen Kindern über wirres Haar und warmen Pferden über den felligen Hals, fahren Fahrrad und klettern aufs Surfbrett, hören die Lieblingsplaylist und räumen die Wohnung auf, wenigstens das.
Eine Wolke schiebt sich vor den Mond und ein kleiner Junge ruft »Der Mond ist zerbrochen«, das potenzielle Auseinanderfallen von Konstanten scheint ihn kein bisschen zu erschüttern. Menschen mit großen Herzen ziehen auf windumtoste Inseln, wir vermissen das Früher und wundern uns, wo die Zeit geblieben ist.
Zwischen emotionaler Verdrängung, Spätkapitalismus und apokalyptischen Vorhersagen probieren wir das mit dem Sich-Durchwurschteln, mit dem Banden-Bilden und der Zärtlichkeit, auch ohne klare Zukunftsvisionen. Kämpfen um den Common Sense und die Selbstverständlichkeit von Menschenrechten und denken darüber nach, wie das konkret geht, mit der wehrhaften Zivilgesellschaft. Wir sammeln unsere Kräfte und sehnen uns nach Revolution, wir wiegeln einander auf und üben das Mutig-Sein:
»Uns bleibt immer noch die Straße.«
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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P.S.: Hier können die vergangenen Monatskalender betrachtet werden.