Nix daran zu rütteln: Die Erde riecht wieder nach Erde, die Vögel zwitschern wie sich das gehört und zwischen Kälte und Matsch und Graupelschauern und tagelangem Grau gibt es wieder blauen Himmel und Sonne und Licht und Farben, wir können es kaum fassen. Die Welt ist in Aufruhr, aber wenigstens der Frühlings ist da, und selbst wenn es hier und da noch einmal schneien sollte, ist das dann Frühlingsschnee, also alles ok.
Mitunter fühlen wir uns trotzdem nicht so lebendig, wie wir uns das wünschen, vielleicht seltsam verkrustet und gebeugt, wir kaufen die teuren Gurken nicht aber stehen für Medikamente an, wir rennen und kommen zu schnell aus der Puste, wir hoffen und trauen uns nicht ganz, wir finden keine größere Wohnung aber alte Taschentücher in der Jackentasche, wir sehnen uns nach Lieblingsmenschen aber gucken abends zu viele Serien, um uns abzulenken von dem, was innerlich so los ist, von irrlichternden Abzweigungen und ratloser Vorausschau.
Wie immer geht alles nur mit radikaler Akzeptanz, der Konjunktiv kann uns beflügeln, er malt Utopien an die Wände und gibt uns Kraft für genügend Widerstand, doch oft genug sitzen wir dann doch nur traurig auf einem Deckenberg und denken, dass die Dinge doch anders sein sollten, als sie sind. Sind sie aber nicht.
Und auch an einem Tag, an dem man mit Türen knallt, Angst vor Anrufen hat und auf kaputte Fliesen tritt, auch an einem Tag, an dem gehustet wird und gemosert und nicht aufgeräumt, auch an so einem Tag liegt man vielleicht unverhofft auf einem großen Bett mit der zerzausten Lieblingsfamilie oder denen, die man dazu erklärt hat. Weil zwischendrin auch ganz viel richtig ist.
Also: »All in für das, was wir jetzt haben.« Und von dort aus weiter.
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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