Der Juni guckt um die Ecke, trotz allem mild und luftig und taghell, die Hummeln summen um die insektenfreundlichen Blüten und Wimpelketten werden aufgehängt. Ein Kind wischt Erdbeerhände am T-Shirt ab, kleine Vögel sitzen mit schnell klopfenden Herzen im Nest unter dem umgestürzten Baum, es hat zu lange nicht geregnet und die Gegenwart ist ungewiss. »Sie können nicht gut verdrängen« hat der teilzeitpensionierte Psychotherapeut gesagt und sorgfältig zugehört, weil sorgfältig Zuhören sowieso schon die halbe Miete ist in psycho- und sozialen Angelegenheiten. Wie wir versuchen das hinzukriegen und eine windschiefe Balance zu finden zwischen Ganzkörpereinsatz und Innehalten, zwischen Mitgefühl und Zuwendung, wie wir versuchen, die Wut gut einzuteilen und der Ohnmacht kleine Taten entgegenzusetzen, nicht nur daneben stehen, nicht so viel reden und verstehen und analysieren wollen, keine Ziele erreichen und Listen abhaken, sondern sich irgendwie einrichten an zu kleinen Tischen und unter zu kurzen Bettdecken, mit verkorksten Freund*innen und labyrinthischen Lieben, zu wenig Geld und zu viel Weltwahnsinn. Einen Garten anlegen gegen die Sinnlosigkeit, ein unverhofftes Lächeln finden zwei Straßenecken weiter, etwas zur Verfügung stellen, Vorschussvertrauen und gebotene Vorsicht vereinen und dann da sein als kleiner Mensch in diesem Leben, das Tempo rausnehmen und etwas Liebevolles finden in einer spontanen Begegnung mit den Tatsachen, wir wissen zusammen nicht weiter und würdigen den Augenblick: »Is’ ja noch ‘n bisschen schön.«
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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P.S.: Hier können die vergangenen Monatskalender betrachtet werden.