Dies ist ein kleines Plädoyer für Toleranzkorridore.
Für Verkorkstsein-Dürfen und seltsam, für Kauzigkeits-Passierscheine und Störfalle, fürs Beschädigt-Sein und trotzdem nicht falsch.
Wir sprechen so viel über Kommunikation, über Therapie und Gewaltfreiheit, über Red und Green Flags und alles dazwischen, wir wünschen uns Verständnis und inneres Sortiertsein, klare Absprachen und transparente Mitteilungen, aber dann: treffen wir auf Menschen.
Die, je nach Alter, je nach Hintergrund, je nach Lebenserfahrung und eigenen Kapazitäten mal mehr und mal weniger in der Lage dazu sind, emotional aufgeräumt durchs Leben zu flowen, die nicht wissen, wie es ihnen geht, die aussehen, als wollten sie jemanden verhauen, aber in Wirklichkeit sehr traurig sind, die laut klappernd Geschirr spülen, anstatt um Hilfe zu bitten, die lange schweigen oder sehr viel reden, die trotzdem lächeln oder sinnlos hupen im Stau.
Natürlich geht es nicht um Rücksichtslosigkeit und Ego-Shows, aber ums zarte Verstehen, dass alles einen Kontext hat, ums Grenzen abstecken und vielleicht wieder neu justieren, Stopp sagen und trotzdem eine Tafel Schokolade rüberreichen, ein Taschentuch, ein Ablenkungsmanöver, eine lange Umarmung im Hausflur.
Unterscheiden, wann das Teeniekind Ich-hasse-dich-ich-geh-raus-ich-will-meine-Ruhe meint und wann Ich-hasse-dich-geh-raus-ich-will-meine-Ruhe-also-bleib-bitte-da-wenn-du-es-ernst-meinst-mit mir.
Begreifen, dass das eigene Innenleben doch den allermeisten von uns oft genug eine Art Fremdsprache ist, lieben und lieben lassen und eine emotionale Großzügigkeit hineingeben in die Welt, wir werden sie alle brauchen: »Ick hab doch auch Gefühle!«
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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P.S.: Hier können die vergangenen Monatskalender betrachtet werden.