Hallo kleiner Krokus, hallo Zugvögel und wilder Wind, hellblauer Himmel und rosa Wolken, es gibt wieder Licht und Sonnenbrille statt Thermoleggings und wieder Gewimmel vor den Türen, vor lauter Frühlingssehnsucht und heimlicher Hoffnung. Vielleicht schneit es noch einmal und wird furchtbar kalt, vielleicht wird es wieder für 3 Wochen grau; egal, der Winter ist metereologisch offiziell vorbei und das alleine ist ein Grund zum Aufatmen.
Kaum guckt die Sonne um die Ecke, guckt das ungeputzte Fenster vorwurfsvoll zurück und es geht wieder los mit dem Decluttering, dem Frühjahrsputz, dem Alles-muss-Raus, dem Wintermantel-Vakuumieren und dieser seltsamen Hektik, die ausbricht, als müsse man sich bereit machen für das Licht und die Luft, endlich loslassen, was in Schubladen herumkullert und sich hinter der Schranktür türmt, weg mit den Einhörnern, die keiner mehr bespielt, weg mit den ausgeleierten Pullovern und einsamen Kabeln, mit den hässlichen Tassen und zerknickten Basteleien.
Vielleicht zeigt es sich auch, wer noch dazugehört in dieses Leben, diesen Frühling und diesen kleinen Leichtsinn. Nicht vom Konjunktiv ausgehen und dem Potenzial, sondern von der Realität: Wer hört denn zu, wer ist präsent, wer lässt das Herz höher schlagen und den Gemeinsinn leuchten, was ist noch richtig und was nicht mehr; eine ganze Pandemie, Kriege und Krisen, Wertvorstellungen und Weltanschauungen, Kinderkriegen oder nicht, Gesundsein und krank, ein Haus erben oder arbeitslos werden, fermentieren oder in der Klinik töpfern, es gibt vieles, was uns trennt oder neu verbindet und manchmal ist etwas auch wirklich vorbei.
Es muss nicht immer Drama sein, manchmal genügt der geordnete Rückzug, ein Überprüfen der Gesamtsituation und die Lebensweisheit, dass auch Miteinander zuweilen in Wellen verläuft:
»Höflich einen Türspalt offen lassen.«
Ahoi, Eure Matrosenhunde
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P.S.: Hier können die vergangenen Monatskalender betrachtet werden.